Vom Klammern in die Krise
Allgemein
Die VIER DER MÜNZEN hat kein Glied mehr übrig.
Jeder Millimeter Mensch ist hier von Besitz besetzt.
Sie hält, balanciert und hockt auf jenem, was sie ihr Eigen nennt.
Zum Tanzen gehen kann sie nicht.
Eisessen? Unmöglich, auf der Zunge klebt ´ne Münze.
Umarmen? Keine Hand mehr frei.
Sie ist damit beschäftigt, nicht herzugeben, nicht loszulassen, in der Hamsterstarre zu verharren. So sieht das also aus.
Gleichgewichtig ist es nicht.
Und so wird ihr letztlich doch entrissen, was sie energisch an sich zu binden sucht.
Das ist kein Schicksal, das ist Leben, dass sich selbst befreit.
Besitzen wir unser Hab und Gut, wie die Glucke ihre Eier?
Was glauben wir da auszubrüten? Können wir uns selber nicht mehr spüren?
Die FÜNF DER MÜNZEN ist, was folgt.
Krise, Kälte, trostlose, finstere Nacht.
Was man festzuhalten suchte, ist zerronnen. Der Lauf der Dinge hat es einfach mitgenommen. Nun ist es weg, doch Du hast wieder Hände und Gedanken frei.
Besitz hat vielerlei Gesichter. Gegenstände, Kinder, Erinnerungen, Freunde, Ideen,
Tiere, das Mittagessen, Geliebte, Stammplätze?
Wie oft benützen wir das Vorwort „Mein“?
Was jenes Wort im Schlepptau hat, deklarieren wir als Besitz. Werden wir zum Horten erzogen? Trinken wir „Monopoli" mit der Muttermilch?
Brauchen Dinge, die wir zu lieben glauben, ein Etikett?
Mit unserem Namen drauf?
Fühlen wir uns (ge)wichtiger, je mehr wir unser Eigen nennen?
Liebe
Menschen sind Egoeigentum: Sie gehören nur sich selbst allein.
Du kannst sie nicht besitzen, doch Du kannst so tun, als ob.
Zu guter Letzt trennt sich die leere Spreu vom bedeutungsvollen Weizen.
Spreu bleibt dem Klammeraffen als Besitz.
Großartige, unzählige Möglichkeiten warten auf Deine schönste, lustvollste Version von Liebe, damit Freudentränen fließen und Dein Herzchen Polonäse tanzt.
Und wieso binden wir fest? Tüten ein? Legen an die Leine? Sichern ab? Treueschwüre, Heiratsurkunden, Eheverträge und Testamente?
Sind das Lustgewinne oder meuchelnde Liebeskiller? Wie sexy ist solch ein relation-ship, bevor es sang- und klanglos sinkt und schwergewichtig untergeht?
Und trotzdem halten wir die Luft an, wedeln mit den Armen, bis das letzte Bläschen Leben aus unseren Beziehungslungen flieht.
Freiheit ist der Wert der Liebe. Er ist nicht verhandelbar. Im Hochsicherheitstrakt löst sich die Liebe auf.
Na dann: Leinen los. Lass Deine Liebsten wandeln, starten, Segel setzen. Gib ihnen Proviant und Rückenwind. Was Du frei und fröhlich liebst, kehrt zu Dir zurück.
Sex
Ist Sex noch Pflichtprogramm? Wird er von der Jury benotet?
Klingelt der Timer, wenn es Zeit zum vögeln ist?
Hier wird das Bett zum Krisengebiet erklärt. Keine Chance für erquickende, sexy Zweisamkeit.
Gib Deine Idee erst einmal auf.
Mach Dir Hände und Birne frei und spiele mit Dir selbst.
Träume, von wem Du auch träumen willst.
Nimm gedanklich Hollywoods Elite mit ins Bett, Deinen Chef, Deinen Nachbarn, Deine Nachbarin. Kopfkino an: Wie wärs mit „Häuptling steife Feder´s wilder Ritt“?
Oder „Das Dauerrauchen der Friedenspfeife“?
Raus aus der Krise bringst Du Dich am Besten selbst.
Beruf
Manchmal muss man los-und fallenlassen.
Das große LOS zieht der, der beide Hände in den Lostopf stecken kann.
Von Zeit zu Zeit klammern wir uns an Vorhaben, Projekte und Investitionen. Doch der Strom des Lebens wallt weiter, trägt Überholtes wie Papierschiffchen mit sich davon.
Lässt Du nicht los, reisst er Dich wie loses Herbstlaub mit sich davon.
Das nennt man dann Krise. Doch die schwerste Krise ist ein Wendepunkt, eine coole Schleuse zu wahrhaftig-saftigem Erfolg.
Halte Kopf und Hände frei. Mach Dich mal wieder leer. Was leer ist, kann sich neu füllen. Niegelnagelneue Ideen und Tätigkeiten warten auf Dein Talent.
Fehler macht das Leben nicht, es verschleudert keine Energie. Es treibt Dich dorthin, wo Dein Genie sprudelt und Deine Seele überfließt.
Wenn alte Ordnung sich zerstört, erschafft Dein Leben neue.
Mach es wie der EREMIT. Halte inne, werde ruhig, kehre ein.
Finde Deine Antwort, deinen Goldesel, Deine goldene Gans.
Erfolg ist, wenn Du Deine Talente wie Trümpfe auf das Spielfeld wirfst.
Mensch
Ein Klammeraffe im Krisengebiet.
Jemand, der verbissen festhält, was ihm längst schon zwischen den Fingern zerrinnt.
Eine – die versucht, Lust und Laune gegen Sicherheit zu tauschen.
Ein Gefängniswärter vielleicht?
Gedankenscanner
Du hältst fest, Du sicherst ab, Du willst am Liebsten alles kontrollieren. Du rationierst , verteilst Dich nach strengen Regeln, dann wieder erliegst Du blindem Geiz.
Großzügigkeit ist ein Fremdwort in Deinem Sprachgebrauch.
Du gibst viel weniger, als Du nimmst. Du meinst, so kann man reicher werden.
Doch Armut ist, was folgen wird.
Mode
Festzurren, einschnüren, sichern. Corsagen an die Macht.
Darf es heute vielleicht ein Keuschheitsgürtel sein?
Die Wespentaille hat Hochkonjunktur, der Busen darf auf die Terrasse, wo er von jedermann bewundert wird.
Egal in welcher Situation Du Dich gerade befindest, mit der Mode reist Du, wohin Du eben willst. Spiele Dein Spiel, nutze Deine Trümpfe, spiele gut und gewinne.
Lass gedanklich alles los. Wisse um Deinen Auftritt und um Deine große Chance.
Benutze einen zarten. langen Seidenschal oder einen wehenden langen Rock.
Sei frei wie der Wind. Begehrt und schwer zu kriegen.
Tipp des Tages
Was kannst Du heute loslassen? Wovon kannst Du Dich liebevoll trennen?
Gib oder schmeiße etwas weg. Lass eine Idee, einen Gedanken, einen Menschen frei.
Affirmation der Phönixe
Was ich bin, was mich auslacht, ist frei. Ich bin pures Glück und wandelndes Potenzial.
Es sprudelt täglich mehr und mehr aus mir heraus. Ich bin, wie der süße Brei. Unendlich, unerschöpflich und himmlisch gut.
Fröhlichen Freitag,
Deine Margret
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