Erwartungen sind wie Seifenblasen: Zwanghafte Prognosen, an die du dich klammerst, bis sie platzen.
Erwartungen erfüllen sich meistens nicht. Schlimmer noch, sie werden grausam abgemurkst. Die Dualseele ist ein Auftragskiller. Sie spürt jede Erwartung auf, die wie eine Seifenblase in deinem liebesblinden Herzen fliegt. Dann drückt sie ab.
Warum ist das so?
Dualseelen sind Lehrmeister. Streng, unerbittlich, rigoros. Sie leiten dich an. Ob du willst, oder eben nicht. Willst du, dass der Schmerz aufhört, wirst du dich erinnern müssen. An erwartungsfreie Zeiten, in denen Zuversicht regierte.
Was du über Erwartungen wissen musst:
- Was sind Erwartungen und wie entstehen sie?
- Wo kommen Erwartungen her?
- Warum erfüllen sich Erwartungen nicht?
- Wie lässt man eine Erwartung los?
- Gibt es eine Methode, Erwartung in Erfüllung zu verwandeln?
1. Was sind Erwartungen und wie entstehen sie?
Erwartungen sind meist zwanghafte Prognosen deines unersättlichen, ungezähmten Egos. Besonders in der Liebe klammerst du dich an sie, damit sie sich erfüllen und du glücklich bist. Das Gegenteil passiert.
Das Ego gleicht einem Kampfhund. Ohne Hundemarke, ohne Maulkorb. Und so lungert es bei den meisten Menschen herrenlos herum. Ego allen zu Haus? Fast. Deinem inneren Kind geht es ebenso. Also dient das Ego dem gleichfalls herrenlosen, verwahrlosten, inneren Kind als Spielzeug. Kampfhund in Kinderhänden. Ein machtvolles Instrument, dessen Charakter du vielleicht noch gar nicht kennst. Dein Ego ist super-wichtig, willst du im Dualseelen-Zirkus wieder glücklich sein. Übers Ego habe ich ein eigenes Kapitel geschrieben. Lies dort nach und frage voller Neugier Deine Seele.
Die Seele ist das wahre Frauchen vom Ego-Hund. Sie hält sich jedoch sanft zurück.
Sie läßt dir – wie versprochen – deine freie Wahl. Sie gibt dir alle Möglichkeiten, dich mit dem Kampfhund "Ego" anzufreunden.
Ein herrenloser Ego-Hund ist frech und unerzogen. Ein richtiger Rabauke. Ihm fehlt der Sinn, das Spiel, der Spaß. Hunde wollen lernen, Egos auch. Sitz, Platz, Hol-den-Ball und Männchen. All das macht dem Ego Spaß. Doch niemand zähmt es, niemand spielt mit ihm.
Damit es überhaupt eine Gassirunde laufen kann, lässt es sich zweckentfremden. Es lässt sich vom inneren Kind an die Leine legen. Doch nur scheinbar.
Die Frage ist: Wer läuft hier mit wem?
Im Grunde geht das Ego nun mit dem kleinen Steppke Gassi. Das Ego ist der Chef.
Es macht einfach, was es will, zieht energisch an der Leine und zeigt dem Dreikäsehoch ganz viel lohnenswerte Knochen.
Das innere Kind ist schnell verführt. Es beißt an. Nun weiß es, was es will. Und du weißt das auch. Dein Knochen heißt: DUALSEELE.
Schnell sind ein paar Erwartungen kreiert, ein paar Prognosen aufgestellt und trügerische Hoffnungen eingeflößt. Glasklar: deine Dualseele muss her. Und zwar schnell. Dann ist alles gut. Diese Erwartung muss sich einfach erfüllen. Doch das tut sie nicht.
2. Wo kommen Erwartungen her?
Meine These lautet folgendermaßen:
Erwartungen kommen aus der Zeit, in der du in der Wiege lagst. Sie sind eine Mitgift "böser Feen".
Als "böse Feen" entpuppen sich zuallererst jene Menschen, die Gott und Göttin in deinem Universum waren: Mutter und Vater. Natürlich sind sich deine Eltern nicht darüber bewußt, welchen Fluch sie dir da in die Wiege hauchen.
Du wächst und beginnst, dich zu entwickeln. Und nun kommen Freunde, Lehrer und jede Menge Nervensägen, die immer mehr von dir erwarten. Und schon fängst du mit Buchhaltung an.
Soll und Haben
Du sollst dies. Du sollst das nicht. Du solltest, du solltest nicht.
Kaum bist du groß genug, um ein paar Worte "Erwartisch" zu verstehen, geht es schon los. Erwartungen prasseln wie Hagelkörner auf deinen kleinen Körper ein.
Erwartungen von anderen. Du bist zum ersten Mal frustriert. Denn was du auch versuchst, es gelingt dir praktisch nie, die Erwartungen der anderen zu erfüllen. Der harte Hagel ist stets schneller. So lernst du flink: Du bist nicht gut, nicht flott, nicht talentiert genug.
Was kannst du tun? Eine zweifelhafte Lösung naht, dein Ego-Hund hat gut aufgepasst.
Während er furchterregend knurrt, schippst du die Hagelkörner einfach zusammen und kippst sie deinem Nächsten vor die Tür. Und jetzt, wo du erwachsen bist, ist es dein Partner oder die Dualseele, der du die Ladung Hagel "schenkst".
Du gibst die Erwartungen mit einem Knurren einfach weiter. Doch dein Frust löst sich nicht auf. Ganz im Gegenteil. Er wächst. Und "Ego" fletscht die Zähne.
Deine Dualseele kommt mit der Überdosis Hagel (Erwartungen) nicht zurecht. Ihr Ego ist genauso sauer wie deins. Trotz all der Liebe. Als Dank quitiert sie deine Tat mit Rückzug und mit Frust.
Doch deine Dualseele ist nicht die einzige, der du Erwartungen in die Schuhe schiebst. Und auch du bist nur ein Zahnrad im Getriebe unerfüllter Projektion.
Schnell malt sich hier das Bild der Welt: Ego und Ego: Auge in Auge. Bis eines sich verbeißt. Dann heißt es: Zahn um Zahn.
Das Ego deiner Dualseele ist anders drauf. Es ergreift die Flucht. Auf Nahkampf hat es gerade keine Lust. Viel zu gefährlich.
Soll und Haben der Erwartungsliste stehen sich ebenfalls leicht angesäuert gegenüber.
SOLL (was du tun sollst) und eine HABEN-Seite (was du haben willst) Auf der SOLL-Seite türmen sich Erwartungen auf, auf der HABEN-Seite wächst anstatt Erfüllung ein Berg aus Frust und Kummer.. Verkehrte Welt?
Dabei willst du doch nur eins: deine Erwartung sollen sich erfüllen. Weil dein ausgehungertes, inneres Kind fürchterliche Sehnsucht hat: nach Liebe, nach warmen Armen. Nach Nähe. Nach Anerkennung. Nach Vollkommenheit. Und nach jemandem,
der endlich mit ihm spielt.
Deine Dualseele "weiss", wie bedürftig du dich fühlst. Unbewußt. Deshalb spielt sie nicht mit dir. Weil du sie zu brauchen glaubst. Weil du sie willst.
Du erwartest eine Nachricht. Glückwünsche zum Geburtstag. Blumen. Ein neues Treffen. Nichts von alledem wird sich erfüllen.
3. Warum erfüllen sich Erwartungen nicht?
Um zu begreifen, warum das so ist, musst du verstehen, wie Schöpfung funktioniert.
1. Du kannst nicht alles haben, was du willst.
2. Du ziehst immer das an, was du gerade bist.
3. Schöpfung ist die Summe aus all deinen Gedanken, deinen Gefühlen, deinen Glaubenssätzen, deinen Worten und deinen Taten.
1. Du kannst nicht alles haben, was du willst
Wenn du etwas haben willst, dann bekräftigst du damit einen Mangel. Du machst eine Aussage darüber, was du deiner Meinung nach nicht hast. Und diesen Mangel wird das Leben dir bestätigen. Weil es dein Spiegel ist. Wenn du glaubst, etwas nicht zu haben, begehst du einen Denkfehler.
Denn es IST JETZT bereits alles vorhanden.
Ein Beispiel:
Du wünschst dir, dass deine Dualseele / dein Seelenpartner sich bei dir meldet.
Du wünschst dir das, weil du glaubst, dass er die Liebe hat, die du brauchst. Du glaubst, dass nur seine Liebe dich vollkommen macht. Wenn Du Liebe haben willst, weil du dich unvollständig (im Mangel) fühlst, kannst Du Liebe nicht erfahren. Denn der stiftende Gedanke, der hier erschafft, ist ABWESENHEIT VON LIEBE.
2. Du ziehst immer das an, was du gerade bist
Um bei diesem Beispiel zu bleiben: Bist du im Mangel, dann bist du ein Bote, ein Vertreter, ein Sympathisant, ein Cheerleader vom Mangel.
Was ziehst du also an? Du ahnst es schon: noch mehr Mangel.
Dein Seelenpartner wird sich nicht bei dir melden, weil er dein Spiegel ist.
3. Schöpfung ist die Summe aus all deinen Gedanken, deinen Gefühlen, deinen Glaubenssätzen, deinen Worten und deinen Taten.
Ganz egal, wie stark dein Ego auch etwas will. wenn dein Schiff aus Gedanken, Gefühlen, Worten und Taten nicht in Richtung deines Willen seine Segel setzt, wirst du dein Ziel nicht erreichen.
Du willst=erwartest, dass deine Dualseele sich bei dir meldet? Ok. Das ist dein Ziel. Du bist der Kapitän. Um dein Ziel zu erreichen, müsstest du Gedanken, Gefühle, Wort und Tat dem Ziel entsprechend ausrichten.
Doch du denkst, dein Seelenpartner meldet sich vielleicht nicht bei dir. Du fühlst dich schlecht deswegen, traurig, abgelehnt, vielleicht sogar frustriert. Du sprichst es aus: bei einer Freundin, einem Lieblingsmenschen. Du handelst dem entsprechend. Vielleicht rufst du ihn an, vielleicht schreibst du ihm. Vielleicht erinnerst du dich an die schönen Stunden.
Du vergisst das Ziel, hast deine Besatzung nicht im Griff. Sie hört nicht auf dein Kommando. Du bleibst im Mangel und im Bedauern an den Verlust der schönen Zeit.
Dein Segelschiff entfernt sich Meile um Meile von seinem Ziel.
4. Wie lässt man eine Erwartung los?
Dazu brauchst du Mut. Richte dich mit der Vorstellung ein, dass sich die Erwartung nicht erfüllt. Gehe noch einen Schritt weiter. Stelle Dir das schlimmste Worst Case Szenario vor, dass du dir vorstellen kannst.
Wenn du auf eine Nachricht deines Seelenpartners wartest, dann könntest du dir vorstellen, dass er dir eine Nachricht schickt, mit den Worten: ICH HABE GEHEIRATET UND BIN ÜBERGLÜCKLICH.
Und dann fühle. Fühle, was das mit dir macht. Fühle, bis durch den Schmerz jeder Scheit morscher Erwartung in Flammen aufgegangen ist. Und bis am Ende aller Erwartung nur ein Häufchen Asche übrig bleibt.
Das Beste kommt zum Schluß:Das Beste kommt zum Schluß:
Willst du wissen, wie sich du Erwartungen in Realität verwandelst? Push the button. Danach kannst du gerne noch das Video ansehen.
Schönen 2. Adventssonntag,
Deine Margret
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