Selbstliebe ist aktive Selbsterfahrung
Selbstliebe ist Selbsterfahrung.
Was du erfährst, das lernst du kennen. Was du kennenlernst, das kannst du lieben.
Ja, es gibt sie, die (Vor-)Liebe auf den ersten Blick. Bei einem anderen Menschen. Du siehst etwas im Außen, das haargenau deinem inneren Muster entspricht.
- Vielleicht das Jod, das auf deine Wunden passt,
- vielleicht das Dressing für den Salat in deinem Kopf,
- vielleicht den Gips für dein gebrochenes Herz.
Meist ist das, was wie Liebe auf den ersten Blick erscheint vor allem eins: eine ordentliche Infusion an Drogen, damit du dich der nächsten Lernaufgabe stellst, dem nächsten Schritt in deine Freiheit, der nächsten Sprosse auf der Leiter zum Glück.
So kommt der Schmerz erst später, der dich läutern könnte, wenn du dich ergibst.
SelbstLiebe auf den letzten Blick
"Wir können einen anderen Menschen auf Anhieb lieben und brauchen, um uns selbst zu lieben, oft ein ganzes Leben lang."
Wieso verlieben wir uns zuerst in unser Spiegelbild, bevor wir uns in aller Tiefe in das Original verlieben?
Ich habe mittlerweile Spass daran gefunden, mich in anderen Menschen zu spiegeln, um mich zu erfahren. Seitdem ich neugierig und aufmerksam in fast jeden Spiegel blicke, erkenne ich mich selbst immer besser und es gelingt mir, mich zu korrigieren.
- Mich selbst zu lieben bedeutet für mich, mich als LIEBE zu erkennen und zu erfahren. Wenn mir ein Spiegelbild begegnet, dass scheinbar keine Liebe ist,
- wo bin ich dann keine Liebe?
- wo bleibe ich noch an der Oberfläche?
- Wo lasse ich mich noch nicht ein?
- Wo habe ich noch Angst, verletzt zu werden?
- Wo schütze ich mich noch?
- Wo mache ich die Schotten dicht?
- Wo gucke ich noch, was ein anderer macht, anstatt bei mir selbst zu bleiben?
- Wo verzettele ich mich, wo lenke ich mich ab?
- Wo treffe ich keine Entscheidung für MICH selbst?
- Wo respektiere ich meine Entscheidung nicht?
Wie behandelst du dich selbst?
Täglich denke ich nun über diese Fragen nach, wenn ein anderer etwas tut oder unterlässt, was mir nicht passt.
„AHA, SO BEHANDLE ICH MICH ALSO SELBST.“
Und dann entscheide ich mich neu. Wie will ich mich ab sofort BEHANDELN? Wie will ich mich ERFAHREN?
Die Fähigkeit, im Hier und Jetzt zu sein hilft mir oft dabei.
Heute bin ich in Berlin und nehme mir Zeit für mich allein.
Ich sitze im „LITTLE GREEN RABBIT“ und trinke Ingwertee mit Minze und Orange. Der Alex ist nur ein paar Meter weit.
Die Menschen laufen leicht bekleidet, denn es ist Sommer hier.
Auf dem Weg nach nirgendwo, fand ich dieses Restaurant.
Ein paar Meter vorher – stiess ich auf einen Bettler.
Da tauchte in mir eine Frage auf:
Wie will ich mich gerade jetzt erfahren?
„Als reich und dankbar“ lautete die Antwort meiner Stimme.
Also gab ich dem Bettler einen Zwanzig-Euro-Schein und er gab mir ein schönes Lächeln und nickte mit dem Kopf.
Seitdem ich hier im Straßencafé sitze, möchte ich mich als freundlich erfahren. Also lächle ich die Leute an, die, wenn sie es bemerken, einfach zurück lächeln.
Es wird immer wieder Spiegel geben, die auf mein Lächeln nicht reagieren, weil sie mir einen blinden Fleck vor Augen halten. Dann wird es spannend und meine innere „Miss Marpel“ wird aktiv.
Selbsterfahrung fühlt sich oft an, wie Scheiterhaufen.
Wecke den Phönix
"Das Ego macht um jedes Feuer einen grossen Bogen. Doch der Phönix sucht die Glut. Er stirbt und steigt befreit aus seiner Asche."
Selbstliebe ist eine Permanente Wahl
Täglich stelle ich mir nun diese Frage:
Wer wähle ich heute zu sein?
Besonders in den schwierigen Momenten fällt mir diese Frage ein. In den schwierigen Momenten liegt die Herausforderung, die mich wachsen lässt.
Wenn ich verletzt oder traurig bin braucht es Bewusstheit und Hingabe, um in der Selbsterkenntnis zu bleiben, um eine neue Wahl zu treffen, WER ICH JETZT SEIN MÖCHTE.
Wenn es mir gelingt, im Tal der Schatten meine Projektion zurückzunehmen, dann fühle ich mich geliebt. Von mir selbst.
Ich entziehe dem Spiegelbild die Macht, die ich ihm gegeben habe und hole sie zu mir zurück.
In mir liegt der Schmerz, in mir liegt alte Trauer, in mir existiert die große Bibliothek der Selbstverleugnung.
Nach und nach schlage ich die dunklen Bücher auf, hole sie ins Licht und nehme Abschied von alten Mustern.
Ich erkenne mehr und mehr, was ich nicht bin – UND ich erkenne, dass ich ALLES bin.
Durch Selbsterfahrung umarme ich den Film, für den ich das Drehbuch selbst geschrieben habe. Ich akzeptiere und gebe dem Film nun eine neue Wende. Wie gut ich darin bin, zeigt mir der nächste Spiegel, in den ich blicke…
Schönen Sonntag aus Berlin,
Deine Margret
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An Ke (Sonntag, 16 Juni 2019 08:57)
Ja, reflektieren hab ich durch Deine inspirierenden Texte gelernt. Nicht immer, aber immer öfter gelingt es und bringt Sinn in die Erfahrung. Danke dafür und viel Freude in Berlin �
Bettina (Dienstag, 18 Juni 2019 21:09)
Wieder ein spannendes Thema..liebe aber die Videos am meisten sonst fehlt mir was .grinzi Liebe Zeit in Berlin.lg