Verteufeln kann ich gut: schlechte Stimmung, meine Müdigkeit, die Maskenpflicht, Menschen, die andere Gewohnheiten haben, Umstände, die die Ziele meines Egos immer wieder in Frage stellen.
Der Teufel zeigt sich da, wo mich etwas trifft. Und das, was mich trifft, das ist der Schatten eines anderen, der auf meinen Schatten trifft. Zwei Menschen, die ihre Schatten aneinander reiben. Hier zeigt sich das kollektive Dunkle. Das, was EGOn (das EGO) gerne unter seinen Lieblingsteppich kehrt. Unter den Teppich von Friede-Freude-Eierkuchen. Unter den Teppich scheinheiliger Harmonie.
Der Gedanke daran, dass ICH NICHT BÖSE BIN, erschafft die Hölle. Wenn ich nicht will, dass ein anderer Böses tut, werde ich die Handlung des anderen bekämpfen. Und damit bin ich in den Augen des anderen BÖSE.
Der Teufel führt uns an der Nase im Kreis herum.
Ja, es gibt das Gute. Und ja, es gibt das sogenannte Böse. Doch statt es im anderen zu bekämpfen, suche ich es lieber in mir selbst. Ich erkenne mich im anderen und das schenkt mir immer wieder Frieden.
Was oder wen verteufelst du gerade??
Deine Margret
Der Teufelskreis...
Gepostet von Dualseelen-Reha Margret Marincolo am Dienstag, 24. November 2020
Kommentar schreiben
Sibylle an Margret (Mittwoch, 25 November 2020 10:41)
Ich mach jetzt mal den Advocatus diaboli:
Vielleicht ist der Perfektionsanspruch an sich selbst viel zu hoch?
Warum darf man nicht süchtig sein nach Süßigkeiten, nach Zigaretten, nach was auch immer???
Ich habe in meinem Leben vor Jahren den Anti-Teufel installiert:
Schaue sehr vermehrt auf das, was ohnehin schon gut läuft. Bei mir, meinen Mitmenschen, meinen Maschinen im Laden und daheim. Bei meinem Hund (da ist es besonders notwendig).
Die letzten Tage habe ich oft darüber nachgedacht, ob die Spiegelgesetze wirkliche Gesetzmäßigkeiten, also im Sinne von "Es ist IMMER so", sind?????
Bin mir da nicht sicher. Eher nein.
Auf jeden Fall gehört dann alles gespiegelt, was wir gut und sehr gut bei anderen finden.
"Der Gedanke daran, dass ICH NICHT BÖSE BIN, erschafft die Hölle."
Davon bin ich auch überzeugt. Da versteckt sich für mein Empfinden oft eine subjektive "Wehrlosigkeit" dahinter.
Vielleicht können wir gut und böse definieren?
Ein Anfang könnte sein, ich mach mit anderen nichts, was ich nicht vom anderen erfahren möchte. So im Zwischenmenschlichem. In guten Zeiten.
Ich bin davon überzeugt, dass in Krisenzeiten (z. B. Krieg) ganz andere Dinge in Menschen zum Vorschein kommen, weit entfernt von Licht und Liebe.
Da ist viel Raum.
Sünje (Mittwoch, 25 November 2020 16:11)
Liebe Margret,
ich denke, dass das Thema wirklich viel Futter bietet. Denn hier geht es für mich um das Bewusstwerden von eigenen To-Do´s, und der Selbstreflexion par exellence.
Wie schnell, schon in noch so scheinbar unbedeutenden Situationen findet man sich wieder darin, einen anderen Menschen als anstrengend, falsch oder böse zu beurteilen. Wir schubsen Menschen gefühlt minütlich in Schubladen von "gut" und "böse", und da kommen sie so schnell auch nicht wieder raus. Man ist ja dazu auch noch nachtragend....
Ich bin da nicht frei von. Ich versuche ab sofort mal im Kleinen zu erforschen, wie wertend ich eigentlich so durch die Gegend laufe. Da steckt sicher ein ziemlicher Schutzmechanisums dahinter, selber sich fix aufzuwerten, damit man nicht in der Versenkung verschwindet...aber das ist auf Dauer wahrscheinlich wirklich der berühmte Teufelskreis des Egos. Nach Angriff erfolgt Gegenangriff, wenn auch nur in der Fantasie. Und so weiter und so fort...Danke für den Beitrag und das Video!
Viele Grüße
Sünje
Beate Seelenstern @an Margret (Mittwoch, 25 November 2020 18:14)
Liebe Margret,
danke für das Kurzvideo.
Du hast die Karte so toll beschrieben. Kurz und bündig.
Fühle Dich gedrückt
Herzlichst Beate