Was brauchst du alles in deinem Leben?
Ich habe fast 50 Jahre Besitztümer gesammelt: Kunst, Schmuck, Autos, Bücher, Klamotten, Handtaschen, Fotos und Chatverläufe.
Gerade miste ich mein letztes großes Refugium aus. Einen 30m2 großen Lagerraum. Dort stapeln sich Klamotten, Möbel, Fotos, Bücher und Erinnerungen der letzen 30 Jahre.
Seit ich damals mit 22 Jahren und 2 Sporttaschen in den Westen geflüchtet bin, nahm mein "Besitz" zu. Egon erkrankte an Fettleibigkeit. Und mir wird bewusst: Umso mehr ich brauche, umso weniger Selbstwert habe ich. Das ist nicht weiter schlimm. Kriegen doch nur sehr wenige Menschen den Selbstwert in rauen Mengen mit der Muttermilch. Also bessern wir den Selbstwert auf. Egon sammelt und hortet alles, was wertvoll ist.
Manch ein EGOn hortet Schätze, Kunst, Schmuck, Geld. Ein anderer EGOn sammelt Menschen, Freunde, Beziehungen, damit er sich wertvoll fühlt. Ein wieder anderer EGOn sammelt Wissen. Er will es wissen. Dieser EGOn glaubt: Umso mehr ich weiß, umso wertvoller bin ich.
Es gibt auch EGONs, die alles loslassen, was sie haben. Diese EGOns sagen vielleicht: "Ich brauche nichts: ich bin frei". Selbst das kann eine Masche von EGOn sein. Denn solch ein EGOn MUSS loslassen und weiterziehen, um sich frei zu fühlen. Dieser EGOn sammelt vielleicht durchgetrennte Nabelschnüre, abgeschnittene Fesseln und Erinnerungen von Grenzüberschreitungen.
Es ist schwer, EGOn auf die Schliche zu kommen. Und ich weiß nicht, ob ich das jemals kann. Denn EGOn ist eine Software, die sich weiterentwickelt. Und da ich von dieser Software kontrolliert und gesteuert werde, da ich auf eine geheimnisvolle Weise diese Software bin, werde ich mich nicht selbst ausschalten. Das wäre törricht.
Klar: ich bin Seele. Aber ich bin Seele, die sich ohne EGOn nicht erfahren kann. Ich glaube daran, dass EGOn erwachsen werden kann. Ich glaube daran, dass die Software sich weiterentwickelt und ein Update kriegt. Ich glaube daran, dass EGON irgendwann begreift, dass er auch sowas wie Seele ist.
Auf einen egonistischen Donnerstag,
Deine Margret
Den Text zum Video findest du auf meiner Homepage: https://www.margret-marincolo.com/blog/
Gepostet von Dualseelen-Reha Margret Marincolo am Mittwoch, 2. Dezember 2020
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Sibylle an Margret (Donnerstag, 03 Dezember 2020 11:28)
Hi March!
Ich bin die letzten Jahre dabei, auszusortieren, was ich glaube und was ich weiß (zu wissen glaube). Materie anzusammeln war nie mein Ding, das halte ich mir nicht zugute, war schon als Kind so. Und als Nomadin ist materieller Besitz eher hinderlich. Seit ich mit Sohn sesshaft bin, hat sich doch einiges angesammelt, daran hängt mein Herz nicht. Ich würde das meiste davon gerne loswerden, es einfach in den Abfall zu werfen, fällt mir allerdings schwer.
Vor einigen Jahren habe ich auch begonnen, mich mit sogenannten Verschwörungstheorien zu beschäftigen. Hab mir einiges reingezogen über die flache Erde, 9/11 Twin Towers, MK ultra, satanische Rituale, Geschichtsschreibung.... und Videos von Menschen, die als extrem rechts eingeordnet werden.
Audeatur et altera pars.
Da ist mir sehr bewusst geworden, wie sehr wir konditioniert sind, etwas zu glauben und das für Wissen zu halten.
Je öfters eine Aussage wiederholt wird (von verschiedenen Quellen), desto mehr glauben wir sie. OHNE ETWAS ZU ÜBERPRÜFEN!!!
Und was bringt es uns, eine Meinung über etwas zu haben? Ein Konzept? Eine Theorie?
Hermetischer Lehrsatz:
Jede Wahrheit ist nur eine halbe Wahrheit
Margret@Sibylle (Donnerstag, 03 Dezember 2020 12:01)
Hi Sibylle,
jede Wahrheit ist nur eine halbe Wahrheit.
Das gefällt mir sehr!!
Stimmt: auch mein Wissen und mein Glauben wird aus-sortiert.
Bleibt nicht viel übrig im Moment.
Deshalb wohl die Krise.
Ich glaube immer mehr das, was ich erfahren habe. In unterschiedlicher Konsistenz. Und ich glaube auch, dass ich eine NEUE Erfahrung davin machen kann. Warten wirs ab. Nix ist fix.
Flache Erde: ob rund oder flach, einiges scheint an der runden Erdtheorie auch nicht zu stimmen. Ehrlich gesagt – ich habe keine Ahnung ob rund oder flach.
<3
Sibylle an Margret (Donnerstag, 03 Dezember 2020 13:00)
Eine Krise ist ja nur ein Wendepunkt.
Schlimm, wenn man nur selten oder nie welche hätte.
Bei mir ist auch nicht viel übrig, was ich für gesichertes Wissen halte.
Und das weiß ich natürlich auch nicht, welche Form die Erde hat.
Das ist total entspannend, wenn man seine vermeintliche (hypothetische) "Position" nicht mehr gegen Andersgläubige verteidigen muss.
Eigenen Erfahrungen vertraue ich auch am ehesten. (Auch denen von Menschen, die ich für vertrauenswürdig halte)
Z. B.: egal wo ich etwas loslasse, fällt es nach unten;-) Ist das Schwerkraft? Keine Ahnung.
Meine Gedanken die letzten paar Tage:
Dualseelen - niemand würde in einem anderen Kontext auf die Idee verfallen, dass man sich so und so verändern muss, damit ein bestimmtes Ergebnis, einen anderen Menschen betreffend, eintritt.
Was im Netz über tox. Beziehungen zu finden ist, ist ähnlich wenig lösungorientiert:
Empath - Narzisst.
Die personifizierte Unschuld vom bösen Narzissten missbraucht.
Der Empath muss absolut nichts an sich verändern, nur den Narzissten bis ins kleinste Detail "analysieren" und interpretieren, auch Jahre nach Trennung vom Narzissten, wie der ganz genau tickt.
Alles nur Spaltung.
Sibylle an Margret (Donnerstag, 03 Dezember 2020 14:06)
Ich hab kein Material im Netz über Dualseelen/tox. Beziehungen gefunden, wo Menschen, die NICHT therapeutisch/begleitend tätig sind, sich da austauschen.
(Wie war das bei Dir? Wie hat das angefangen, wie ging das weiter, wie hat es geendet?
Bei mir war das so und so.
Lass uns rausbekommen, wie sich die Sache verhält, ob wir einen roten Faden finden können?)
Nix.
Das hatte ich gehofft, dass wir das hier auf dem Blog rausbekommen.
Pustekuchen.
Auch vom altera pars, von Gefühlsklärern, Narzissten und untreuen (Ehe-)Partnern - nix nix nix zu finden.
Das ist doch auffällig.
Margret@Sibylle (Donnerstag, 03 Dezember 2020 15:02)
Bei mir war das so:
EIGELB in einer Bar kennengelernt. Fühlte sich sehr vertraut an. Wir wollten nix voneinander außer Sex.
Beim 2. Mal knallten alle Sicherungen durch. Bei mir. Bei ihm schon bei der ersten Begegnung. Wie er sagte.
Wir trafen uns 11 mal. Immer über Nacht. Zwischendurch Rückzüge und Hilflosigkeit. Wenn er kommunizierte, dann stand er mir rede und Antwort. Ehrlich.
Ich hatte keine Ahnung, womit ich es zu tun hatte. Seelenpartner hatte ich schon vorher. Aber das war krasser.
Ich fand keine Hilfe. Nur Gelaber.
Also zog ich mich für 2 Jahre zurück. Wurde zum sozialen Eremiten.
Ich stellte Fragen an das Nirgendwo. Und bekam Antworten.
ich würde sagen: Ich gab mir die Antworten selbst.
Ich wurde frei vom Eigelb.
Der Rest steht auf meinem Blog.
Sibylle an Margret (Donnerstag, 03 Dezember 2020 15:27)
Ich hab ja auch fast alles schon geschrieben.
Zustand vor der Begegnung: Mir war sooooo langweilig. Meiner Vielmännerei hatte ich ca. 1,5 Jahre zuvor abgeschworen.... Mutter, langweiliger Job, Spielplatz, Elternabend, Freizeit mit Miteltern oder Ponyhof, WÜÜÜRRRGGG.
Gedanke: Das schlimmstmöglich vorstellbare wäre, es bleibt jetzt alles für immer so in meinem Leben, wie es gerade ist.
Ich habe gar keine Hilfe gesucht.
Nur an das Scheißuniversum die Frage gestellt: WOZU BITTESCHÖN???
Das vor dem Blog hier noch niemals jemanden erzählt. Vielleicht 2 bis 3 Mal in einem Satz "einen gab es schon einmal, dem wäre ich bis zum Nordpol nachgelaufen, barfuß."
Was hast Du für Antworten für Dich gefunden?????
Ich habe für mich keine gefunden. Keine. Bis heute nicht.
Vorhin noch eingefallen: Crisis nennt man ja in der Medizin den Höhepunkt einer akuten Krankheit, da entscheidet es sich, ob es in Richtung überleben oder sterben geht.
Sünje (Donnerstag, 03 Dezember 2020 16:43)
Guten Abend!
mein Ego ist ziemlich minimalistisch. Ich sammel und horte wenig. Entsorge Dinge schnell, ich vermute es liegt daran, dass mein Ego dann nicht mit unangenehmen Erinnerungen konfontiert wird. So fühlt es sich zumindest an. Schnell weg, damit kein Trigger mehr in greifbarer Nähe ist. Das war damals nach dem finalen Rückzug von meinem Seelenpartner genau so. Ich habe mich auf kalten Entzug gesetzt, damit ich nicht mit seinem Leben oder mit Erinnerungen konfrontiert werde. Alles gelöscht und Begegnungen vermieden. Ich schneide mich schnell ab von diesen Dingen. Dafür bin ich hier auf dieser Website/Blog geraten. Um mir die Möglichkeit zu neuen Sichtweisen und Updates zu geben. Ich kann da viel rausziehen, wenn du schreibst dass die Seele das Ego braucht um sich zu erfahren. Das schenkt mir die Möglichkeit mich mehr dem Prozess hingeben zu können. Das Gefühl zu haben, mich ausprobieren zu können. Mal mit gutem, mal mit mittelmäßigen, mal mit miserablen Ergebnis für mein Ego, aber vermutlich sehr fantastischem Ergebnis für meine Seele.
Sünje
Margret@Sibylle (Samstag, 05 Dezember 2020 18:10)
Überleben oder sterben? Ist mir beides recht.
Ja, ich habe wirklich EINE ANTWORT gefunden. Ich fühle mich frei davon, Sehnsucht nach einer Beziehung zu haben. Du musst wissen, ich war quasi seit ich 18 bin - immer in einer Beziehung. Nur ein paar Monate mal Single.
Jetzt bin ich seit Mitte 2017 Single und habe seit 2019 kein Bedürfnis mehr nach einer Beziehung. DAS IST EINE KRASSE ANTWORT.
Hätte ich mir nie träumen lassen...
<3