Geliebte: Wir hängen aneinander. Energetische Schnüre, die du täglich enger ziehst, fühlen sich wie Ketten an. Die Last unserer Liebe drückt auf meiner Seele. Sie liegt mir auf dem Rücken, ist wie ein Klotz an meinem Bein, schnürt mir die Luft zum Atmen ab.
Zuviel Karma, zu viel Dreck, der auf unseren unversehrten Seelen liegt.
Immer, wenn du an mich denkst, dann rasseln meine Ketten. Sie erinnern mich, dass ich so gerne frei sein würde. Frei, wie der Wind. Frei von dir. Frei von Last.
Der Teufel wird zu Unrecht oft verteufelt.
Man erzählt sich Geschichten über ihn, packt ihn in Filme und dichtet ihm Grausamkeiten an. Er dient der Kirche, um ahnungslose Menschen einzuschüchtern und gibt den Ordensträgern MACHT. Kaum jemand sieht ihn gern, auch nicht im Tarot.
Ich liebe ihn, den Fackelträger, der mir zeigt, wo ich noch abhängig – wie eine Marionette – an unsichtbaren Fäden zappele. Er zeigt mir, wo sich mein Suchen in Sucht verwandelt, er mahnt mich mit erhobener Pratze...
ein Tag ganz schnell zum Höllenritt. Du bist das Pferd, der Teufel ist der Reiter, der dir die Sporen gibt. Doch WER ist dieser Teufel, der uns da reitet? Was führt er im Schilde? Und was, wenn „Hotel Hölle“ nur eine Heilungshalle ist? Ein Lazarett, in dem Ersatzbefriedigung und gesellschaftliche Droge ausgeschlichen werden? Bis du wieder nüchtern und klar in der Birne bist? Bis du deine Löcher im Seelenstrumpf erkennst und sie selber stopfst?