Seit ich Dich kenne, mag ich Mückenstiche.
Mückenstiche erinnern mich:
An heiße Sommertage und Deine unverschämten blauen Augen,
die ihre Farbe wechseln,
wenn du mich küsst.
Seit ich Dich kenne, mag ich Montage,
die so viel schöner als jeder Sonntag sind.
Hand in Hand klettern wir auf gefällte Bäume,
kosten übermütig von wilden Kirschen,
werden Doppel-Meister im Kirschkernspucken,
zählen Schmetterlinge -
im Bauch und auf den Blumen,
verlaufen uns aus Spaß im Wald.
Seit Ich Dich kenne, mag ich Mückenstiche.
Weil Du die Mücken jagst,
um mich zu verschonen.
Weil Du Dich zu mir einlädst,
um bis zum Frühstück meinen Körper nach
Mückenstichen abzusuchen.
Weil Du Deinen Hunger glatt vergisst -
um mit mir zu lachen,
um mich im Arm zu halten, bis es wieder Dienstag ist.
Für alle Ewigkeiten mag ich Mückenstiche.
Weil sie mich daran erinnern, dass ich glücklich bin.
Ich bin müde, von letzter Nacht.
Müde, weil ich nicht schlafen wollte, um nichts zu verpassen.
Nichts von Dir und Deiner Art, das Leben zu verzaubern.
Küsse im Kopfstand,
Worte mit Inhalt,
Tanzen ohne Kleider,
Bärlauch mit Spaghetti,
Ruinen der Angst, in denen Hoffnung wuchert.
Heimat ohne Ende.
In Deinen Armen bin ich selig.
In Deinen Augen bin ich blind.
Blind für Nebensächlichkeiten.
Ich bin verwirrt und klar zu gleich –
in Deiner Nähe, in der die Ferne zu mir selber schmilzt.
Mit Dir ist jede Geste Ritual, das wie ein Kaugummi auf meiner Seele klebt und mich erinnert:
An die verwirrte Frau, die uns zusammenführte,
an Deinen Namen,
an Deine unverschämten, blauen Augen,
an deine Hände und das warme Wasser,
an die ruhigen Befehle, die du lächelnd gibst.
Der Kaffe, für den Du frische Bohnen mahlst,
schmeckt nach den letzten 15 Stunden, nach Frühlingsluft und Liebe.
Sorgsam hast Du ihn verziert:
mit Sehnsucht und einem kunterbunten Schwarm an Schmetterlingen.
Sie begleiten mich, bis wir uns wiedersehen.
Bis wir uns wiedersehen.