Für jeden kommt der Tag, da zieht er traurige Bilanz. Gehüllt in Verluste, getränkt in rabenschwarze Schwermut – senkst du deinen Blick. Schaut du zu Boden? Verweilst du nochbei längst verwehtem Glück? Es ging verloren.
Manch Kelch kenterte im Fluß des Lebens, der Fluß singt manchmal eine melancholisch-stille Melodie.
Schmerzende Gefühle.
Eine Liebe, die Du verloren glaubst?
Doch was gibt es zu verlieren, was Du im Labyrinth vom Ich nicht wiederfinden kannst?
Schätze, die Du nicht wiederfinden kannst?
Sie warten in den Regalen vom Seelenfundbüro.
Du fragst nach einer Wunde und erhältst im Gegenzug ein Wunder.
Deine Kelche blieben unversehrt, nur der Inhalt ging verloren.
Du kannst ihn mit Glücksessenz ersetzen.
Wenn wir genug getrauert haben, wenn der Fluss jede trostlose Spur von blinden Schmerzen davongetragen hat, dann wartet lächelnd das Leben.
Die Fünf der Kelche im "TARI TARA TAROT"...
Etwas Schwarzes, etwas Rotes, etwas Buntes. Jeans und schwarzer Blazer? Bunte Bluse, roter Schuh? Ein gemustertes Kleid mit schwarzem Bolero, eine rote Tasche? Im größten Glück kannst Du alten Schmerz, alte Trauer (schwarz) integrieren. Doch Du transformierst, treibst es wieder bunt und auf die Spitze. Deine Leidenschaft (rot) hält Dich ewig jung.
Du kannst Dein Herz verschließen, es mit Alarmsystemen sichern, es nach Ford Knox evakuieren.
Du kannst Dir einen Partner wählen, der emotional zahm und ungefährlich bleibt.
Du kannst tun und lassen, wie es Dir beliebt.
Und doch: Irgendwann geht ein Mensch durch Deine Herzenswände – als wären sie aus Pergament.
Und dort, in jener Mitte vom Gefühl dehnt er sich aus.
Er explodiert raketengleich, eruptiert wie ein Vulkan, fällt wie ein Komet in Deine Seelenschaukel.
Er bringt Dein Herz zum Wachsen, er hilft mit, dass Deine Seele Zähne kriegt.
Und das tut weh. Und das tut gut.
Wo ist der Lehrer, der uns erklärt, das Schmerzen Wachstumszeichen sind?
In welchem Schulfach lernen wir, dass wir verlieren müssen, damit wir gewinnen können?
So wie sich die Schlange häutet, so wie die Raupe stirbt, bevor sie als Schmetterling gen Himmel fliegt?
Trauere, wenn Du trauern willst.
Und wenn Du wieder sehen kannst, dann dreh` Dich um, sieh hin.
Dort, in Deinem Rücken, wartet das hohe C Deiner Emotionen, die neue oder alte Liebe,
eine Seelenschaukel für zwei.
Jemand, der im Roulette der Liebe verloren und sich dafür selbst gewonnen hat.
Eine, die Flüsse weinen und Tränen lachen kann.
Jemand, der seine große Liebe leben wird, weil sie für ihn leuchtet: wie ein heilsamer Stern am Firmament.
Ein Exemplar, das Glück auch in den Gräten der Liebe finden kann.
Lohnt es sich, kalten Kaffee aufzuwärmen? Wünschst Du Dir alte Lust ins neue Bett zurück?
Sex mit dem Ex?
Möglich ist`s. Und wenn Du`s tust, dann geht die Post gehörig ab.
Du erneuerst Dich, füllst Deinen leeren Tank mit neuem Treibstoff, treibst es mit Leidenschaft und (alter) Liebe.
Tiefste Emotionen kehren heim, rütteln an Deinen Fesseln.
Du wirst Dich hingeben, ausliefern, müssen.
Wirst es mit weiten Pupillen auf Augenhöhe treiben.
Langsam und dann wieder schnell. Sanft und wild. Im Rausch von Rhythmus und Lust.
Dein Herz wird warm, Deine Lust wird größer, Widerstand schmilzt – wie Vanilleeis auf heißer Haut.
Du kannst nicht retten, was verloren ging.
Du kannst ein neues Pflänzchen setzen, das Frühlingsgefühl als Früchte trägt.
Manchmal stehen wir vor einem Haufen bunter Scherben.
Unser Lieblingskrug ging zu Bruch, ein Lieblingsprojekt verlief im Sande.
Ideen und Pläne – von Alltäglichkeiten dahingerafft.
Wie lange lohnt es sich zu trauern?
Zu jammern?
Dem Leben die kalte Schulter zu zeigen?
Rechnen wir in Quantität?
Drei Kelche gingen verloren. Jawohl.
Doch in den zwei übrigen Kelchen steckt Dein Zauberkonzentrat.
Sie sind so viel mehr, als Du ermessen kannst.
Du bist mit Talenten gesegnet, von der Muse geküsst, in den Zaubertrank gefallen.
Erinnere Dich: Es steckt ein Obelix in Dir.
Wie findest Du ihn wieder?
Wann drehst Du Dich ins Licht?
Nutze Deine Zauberkräfte, sammle die Scherben, mache ein Kunstwerk daraus.
Nichts ist jemals umsonst.
Nichts geht jemals verloren.
Wenn Hüllen bersten, wenn gewohnte Struktur zerbricht, offenbart sich Deine grandiose Essenz.
Dein potentes Fluidum, unversiegbare, makellose Kraft.
„Hilfe - ich sterbe!“ sagte die Raupe und wurde zum Schmetterling.
Du kennst die süßen Tränen und Augenwasser der Bitterkeit. Du hast verloren, aufgegeben, losgelassen. Du hast Dich besonnen, hast weiter geschmiedet an Deinem Glück. Du glaubst an die große Liebe, ans Leben und an Dich selbst. Du bist weich und sanft, Deine Wärme schmilzt dickes Eis, weil Du sie im Schmerz gewonnen hast. Du bist ein Virtuose auf der Tonleiter der Emotionen, hast Mitgefühl, ziehst mich wahrhaftig an.
Krame in der Kiste der Erinnerung. Entlarve eine uralte schmerzliche Situation. Wie ist sie ausgegangen? Was war Dein Gewinn? Kannst Du erkennen, dass es immer weiter geht?
Fokus auf vergangenen, verlorenen Dingen
Trauer alter Schmerz will gesehen werden
Einsamkeit, Verlassenheitsgefühl
sieh Deinen Schmerz an, das Leben geht weiter
schmerzliche Ent-Täuschung
Liebeskummer allein zu zweit
die Gegenwart wird ignoriert
manchmal eine alte Liebe die zerbrach
das, was Du gewinnst ist mehr als das, was Du verlierst
dreh Dich um: sieh, was Du gewinnen kannst