Chancen lauern überall. Sie springen Dir ins Auge, überfallen Dich von hinten, überrumpeln Dich im Schlaf. Doch manchmal sind sie chancenlos, die Chancen: Wir kneifen die Augen fest zusammen, verschränken die Arme, verknoten die Beine, schütteln den Kopf und rufen: „NEIN, NEIN, NEIN!“ Wir lassen nichts und niemanden herein, sogar das Glück kriegt Hausverbot. Wir üben uns im Schmollen, Jammern, Meckern. Wir sehen Glück vor lauter Schweinen nicht, wir verweigern uns, spielen mal schnell „verhärtete Front“. Dankbarkeit sieht anders aus.
An wem wollen wir uns rächen, wenn wir Griesgrämigkeit wie warme Plätzchen verteilen? Wenn wir uns einigeln, lustlos im Stimmungslabyrinth versumpfen?
Den Chancen ist’s egal – schnell vergriffen, wie warme Semmeln.
Auch die Liebe hast Du ausgesperrt. Nicht absichtlich vielleicht, sondern schusselig, leichtfertig, achtlos. Es passiert so schnell. Wir hängen im täglichen Karussell unserer Gedanken fest. Die Liebe wartet einladend mit dem großen, goldenen Schlüssel an der Gefängnistür. Sie öffnet die Tür, lässt Dich heraus. Bleibst Du lieber drin? Ist der Käfig übersichtlicher, sicherer, als die große, freie, weite Welt? Bist Du der müde, gebrochene Tiger, traurig, hoffnungsberaubt und still? Sind Deine Zähne stumpf und unbenutzt? Hast Du verlernt, zu jagen, zu rennen, Dich auf das Leben zu stürzen, Dich einzulassen auf die spannende, sanft-wilde Welt? Wo ist die Lust, Dein Feuer, die Liebe?
Weck das junge ungestüme Raubtier, sauf Sehnsucht, hab Fernweh, bring es heim. Wisch die Schlieren von den Augen, tränke Dich am Brunnen der Lebensgeister, ruf das Prickeln zurück, sprenge Deine Gitterstäbe, und wage den größten Sprung: hinein, zurück in Dein Leben, rein in die pulsierende Liebe!
Wenn Du nach einem Lieblingsmenschen fragst, dann lass ihn schmollen. Erwartungen erfüllen sich gerade nicht.
Ein Chancenverweigerer, ein Scheuklappenhengst. Jemand, der nicht sehen kann, weil er nicht sehen will. Eine Prinzessin auf der Trotzerbse, eine Heulsuse, manchmal ein Jammerlappen. Nach dem nächsten Kochgang schaut er wieder freundlich aus der Wäsche.
Sex ohne Anfassen? Ohne Ansehen auch. Mit einer Gummipuppe macht es heute viel mehr Spaß. Dein Lieblingsmensch hat einen Knoten in den Gliedern und im Glied. Du gehst ihm vergebens auf die Eier. Ihr auch, falls sie weiblich ist.
Diese Nummer geht nach hinten los. Einen Preis verdient sie nicht. Auch keinen Trostpreis.
Die Lust macht blau. Guter Sex findet heute im Kopfkino statt.
Mit Tomaten auf den Augen kocht sich sogar Tomatensuppe schlecht.
Ein betriebsblindes Huhn sieht auch mit Brille nichts.
Das Gute daran? Aus der Krise heraus gelangst Du durch die gleiche Tür, durch die Du hineingekommen bist. Wechsle einfach nur die Richtung. Stelle interessante Fragen:
Was bringt mich in meine berufliche Erfüllung?
Was bringt mir Herrn Spaß ins lustlose Büro?
Wo wartet meine Seele längst auf meine Ankunft?
Wo kann ich gedeihen, mich verschenken, jubilieren?
Beende das Regime vom Trotz. Raus aus dem Heer der Lethargie.
Du zappelndes, kunterbuntes Leben: Beschenke Dich, beschenke Deinen Chef.
Gib, was Du zu erlangen sehnst.
Frequenzwechsel ist angesagt. Her mit den intelligenten Fragen. Zum Beispiel: Was ist mein Weg? Wie gelange ich zu Klarheit? Welches ist mein nächster, bedeutender Schritt? Wie sehe ich wieder Chancen, wohin ich auch schaue?
Du bist ein Empfänger und kannst jede Frequenz empfangen, in jedem einzigartigen Moment. Wähle Deinen Kanal.
die Chance, die Du nicht sehen willst
trotzige Abwehr Verschlossenheit gegenüber dem heiteren Himmel
Wenn Geschenke ungeöffnet bleiben …
das Licht unter den Schatten stellen
sich anlehnen an dem, was schon da ist
sich vor warmen Gefühlen verschlissen der Lebensfreude die Türe weisen
Lethargie
Rückzug ins Schneckenhaus oder die Tropfsteinhöhle
„Mimose Perspektivlos“
Unmut frei nach dem Motto: „Niemand kann mich leiden“