Nachtgrau und schwer legt sich der Horizont auf’s Meer. Der Sichelmond hängt einem wachem Adler gleich am Himmel. Was will er jagen? Welche Beute nimmt er auf`s Korn?
Das Meer ruht stumm, geheimnisvoll bewegt. Es schläft nicht, es ahnt, es atmet, späht. Der Mensch kehrt ihm den Rücken, Abwehr verraten seine Glieder. Die Augen geschlossen, die Arme gekreuzt. In ihm ist Nacht, verstummt sind seine Seelenlieder. Er hört nichts. Er will auch nichts sehen. Die Zeit ist nicht reif. Die Schwerter harren unentschieden.
Etwas nicht sehen wollen, heißt nicht, dass es nicht existiert. Der Wolkenvorhang kann die Sonne nur verbergen, ausradieren kann er sie nicht.
Verschliessen wir aus Angst vor Wahrheit unser Herz? Vor dem, was doch längst Sache ist? Wie der Vogel Strauß stecken wir den Kopf tief in den Sand der Ignoranz. Und so entgehen wir dem weisen Flüstern unsrer Seele. Wir sperren uns in einem selbsterbauten Kerker ein. Bauchgefühl hat Hausverbot.
Fressen Zweifel Dir den süssen Brei der Liebe weg? Und wenn sie satt sind, hinterlassen sie zerschlagenes Geschirr? Selten sind sie dienlich, wenn Du sie munter fressen läßt.
Weißt Du nicht, ob Du verdienst, was Du gerade hast? Du verdienst es, sonst hättest Du es nämlich nicht.
Wenn Du zweifelst, ob Dein Partner Dich aus vollem Herzen liebt, liebst Du Dich dann selbst genug?
Zweifelst Du an Treue, stellst Du Wahrhaftigkeit in Frage, traust Du dem lieben Frieden nicht? Und deshalb machst Du beide Augen zu? Verschränkst die Arme vor Deinem bangen Herz?
Doch die Dinge nehmen ihren Lauf. Du wirst Dich ihnen stellen müssen. Wenn Du es tust, ist es plötzlich leicht. Nimm die Augenbinde ab, schmeiß’ den Röntgenblick an, durchleuchte Deine Zweifel. Was Du ansiehst wird verschwinden.
Wartest Du auf Nachrichten Deines Liebsten?
Heute spielt er blinde Kuh, kann nichts sehen, will nichts hören, will allem emotionalen Kram den Rücken kehren, auch jedem Schnipsel Frau. Grau – wie der glatte Boden unter seinen Füßen – wallt sein Seelenkleid. Er tarnt sich, will im Erdboden versinken. Die Perspektive heute heißt: „Vogel Strauss“. Beide Arme kreuzt er energisch vor der Brust, schützt Herz und Seele, wie er glaubt, begnügt sich mit zweifelnden Gedanken, die in verschiedene Richtungen wandern. Unfähig, unentschieden zieht er sich ins Seelenschneckenhaus der Ignoranz zurück.
Er weiß nicht, was er will,
er will nicht, was er weiß,
er weiß nicht, was er fühlt.
Er lässt nichts und niemanden an sich heran. Komme ihm nicht zu nahe, Du könntest als Schaschlik enden. Erstarrt er bald zu Stein, wie der Platz auf dem er sitzt?
Der Mond streut sein Licht in die stille Nacht. Er würzt die Sehnsucht mit Erinnerungen, die der Mensch hier doch verbannen, verdrängen, ausradieren will.
Das Menschlein schützt sein Herz, soviel ist gewiss.
Die Zwei der Schwerter im "TARI TARA TAROT"...
Blind Date? Was ziehst du an?
Gratwanderung der Extreme. Graue Maus versus kunterbuntes Leben. Ich plädiere für Grau und Grau in Grau. Fifty Shakes of Grey. Ein silbergraues Etuikleid, eine mausgraue Jeans mit steingrauem Rolli, ein schlichtes, aschfarbenes Kostüm. Ein buntes Tuch als Gürtel, zur Schleife gebunden am Hals, oder am Henkel Deiner Tasche. Ein Paar rote Handschuhe. Das bringt Lebenslust und schenkt Deinem dezenten Outfit den letzten, modischen Schliff. Oder: Du schnappst dir dieses T-Shirt, was dir dein Liebster dann vom Leibe reißt.
Was Deine Dualseele nicht fühlen will, fühlst Du selber nicht.
Du glaubst, Dein Herz steht offen. Doch das ist nicht der Fall. Du hältst es nur für Deine Dualseele offen.
Die Liebe, die es zu erinnern gilt, ist bedingungslos. Sie öffnet jedem Menschen das Herz. Bedingungslose Liebe ist Hingabe an den Moment.
Halte länger Augenkontakt mit einem x-beliebigen Menschen. Bleibe länger in einem Gespräch, aus dem du fliehen willst. Fühle Kritik, sieh jemanden an, der dir nicht gefällt und fühle, was das mit dir macht.
Begegne jedem Menschen so, als wäre er dein Seelenpartner, deine Dualseele.
Ein Vogel Strauss, ein Olympiasieger im Verdrängen, eine liebenswerte blinde Kuh.
Ein Mensch, der sich gerne in den Schleier des Vergessens hüllt, ignoriert und die Wahrheit improvisiert. Jemand der glaubt, wenn er das Schicksal nicht sieh, rollt es an ihm vorbei.
Was willst Du nicht sehen? Was willst Du nicht fühlen? Hast Du den Feind oder die Angst im Bett?
Manchmal schlagen Dich Urängste K.O. Du willst entfliehen, Dich unsichtbar machen. Hast Furcht, Dich zu öffnen, Dich hinzugeben, denn das Schicksal vergibt keine Garantien.
Oder: Vielleicht lieferst Du Dich gerne aus, lässt Dich fesseln, Dir die Augen verbinden, damit Du besser fühlen, ahnen, spüren kannst. Steht Dein Partner selbst darauf? Wer Liebe macht MUSS fühlen.
Geht Dir Routine auf die Spiegeleier? „Spiegelei oh Spiegelei, wann wird mein Traumjob endlich frei?“
Siehst Du lieber gar nicht hinein? Trägt Veränderung die unliebsame Kutte der Angst?
Leben heisst Revolution. Warum halten wir so gerne an alten Dingen fest, wenn die Winde der Veränderung wehen? Sie treiben uns an und weiter, zu grünen Auen und fruchtbaren Ländereien. Sie blasen uns den Rückenwind.
Doch heute schweigt das Bauchgefühl mutlos. Du hast ihm den Mund verboten. Deine Antennen sind eingefahren, Du bist einfach nicht auf Empfang. Sendestörung. Technischer Defekt. Nicht weiter tragisch. Vertage Entscheidungen. Fortuna wirft morgen ein Auge auf Dich. Fang es auf, mit beiden Händen, mit Lust und Laune und neuem, gestärktem Bauchgefühl.
Schaue Dir Filme an, triff Dich mit Freunden oder fühle, was Du nicht fühlen willst.
Plane nichts, warte, was sich ergibt. Das Koma vom Bauchgefühl wird bald vorübergehen.
Den Gefühlen den Rücken kehren
und Emotionen die kalte Schulter zeigen
Nicht fühlen wollen Nicht sehen können
Passiver Rückzug
Ein menschlicher „Vogel Strauß“
Nichts an sich heran lassen
Zweifel und Angst
Bauchgefühl sitzt hinter Schloss und Riegel
Manchmal hilft das Vakuum Entscheidungen liegen heute auf Eis